Last game you finished, tell us about it

Aaand finished Balrum. Quite enjoyed the first half of the Game. Second one contained too many enemies and combat became tedious.
Finally also grabbed all the remaining achievements.
Now it's Review-Time!

Did you ever submit the review? I just looked back through the news thread to 4th Sep and can't find any Balrum review.
 
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Nov 1, 2014
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Did you ever submit the review? I just looked back through the news thread to 4th Sep and can't find any Balrum review.

Well, I am only doing reviews on my own in German and not associated with any page.

But in case you are interesed, you can take a look here:


And here is the Text, which you could google-translate. ^^
Wer hat nicht schon immer davon geträumt nach einem anstrengenden Höhlen-Ausflug in tiefer Wildnis nach Hause zu kommen und dort von Schweinen und Hühnern begrüßt zu werden, die gefüttert werden wollen. Ich jedenfalls nicht. Und wie sinnvoll das ganze im Spiel ist, dazu kommen wir später noch. In diesem Review und Fazit soll es um das Old-School Rollenspiel Balrum vom Balcony Team gehen, welches bereits Anfang 2016 veröffentlicht wurde.

Wir beginnen das Spiel mit der Charaktererstellung, in der wir mithilfe von Multiple Choice Antworten unsere sehr spärliche Hintergrundgeschichte zusammenklicken und damit unsere Startfähigkeiten auswählen können. Darüber hinaus können wir ausserdem noch die ersten 8 Attributspunkte verteilen, von denen man aber maximal 3 in das gleiche Attribut stecken kann.
Während die Fähigkeiten verhältnismäßig verständlich und gut beschrieben sind, fehlt einem für die Attribute zum Spielbeginn noch etwas das Wissen um die Startpunkte vernünftig verteilen zu können. Über das gesamte Spiel hinweg wird man gerade mal etwa 10 weitere Punkte ansammeln, so, dass die ersten 8 Punkte schon recht viel Gewicht haben.
Zum Charaktersystem kommen wir aber später nochmal ausführlicher zurück.
Wir wählen nun noch zusätzliches Startequipment, wählen den Schwierigkeitsgrad und landen dann auch direkt im Spiel und in der Story, welche ausschließlich über Text und ein paar wenige selbstablaufende Ingame-Szenen, erzählt wird.
Wir spielen einen jungen Mann, der nach einem Ausflug wieder nach Hause zu seinem Großvater zurückkehrt, der mit Glück im Unglück länger Wach geblieben ist, und so ein Feuer im Haus noch halbwegs schnell hat löschen können. Das Haus einer anderen Familie ist jedoch ganz abgefackelt und die Familie ist spurlos verschwunden. Gemunkelt wird ausserdem, dass das Feuer sich aufgrund von defekter Fackeln entfacht hatte. Unsere ersten Aufgaben sind nun sehr klein und bodenständig. Wir müssen Großvaters Haus repaieren und herausfinden wo die verschwundene Familie hin ist. Dabei werden wir ausserdem kleine Nebenquests erledigen wie Schweine zu füttern und den Nachbarn Fleisch zu bringen.
Gerade der Anfang des Spiels hatte mir extrem gut gefallen. Klar, die Story ist nicht weltbewegend, aber bodenständig und verständlich und sie führt einen etwas als den kleinen Dummen Jungen sehr sachte in das Spiel ein, was sehr passend ist, da man gerade zum Anfang des Spiels allerlei Mechaniken entdecken und lernen muss. Man sollte dann aber auch später von der Story nicht viel erwarten. Sie bleibt im grunde aller-einfachste Fantasy-Kost.

Und diese Fantasy-Kost gibt es offiziell auch ausschließlich auf englisch. Es gibt zwar auch eine deutsche Fan-Übersetzung, die ist jedoch katastrophal und Fehlerverseucht. Man kann sich dazu gerne den ersten Teil meines Let's Plays anschauen, in dem ich dann schon nach wenigen Minuten zuviel gekriegt und auf Englisch zurückgeschaltet habe.

Die Welt von Balrum ist verhältnismäßig interaktiv. Man kann Bäume fällen, Steine abbauen, und jegliche Behälter plündern. Natürlich kann man auch mit den Handwerksobjekten wie dem Kochtopf oder der Schmiede interagieren, wo man dann eigene Kreationen zusammenbasteln kann und es gibt ein Kombinierungsfenster, mit dem man auch Gegenstände ohne Handwerk kombinieren kann, so dass man dort beispielsweise mithilfe von Leinen, Holz und Öl eine Fackel bauen kann. Und die wird man auch brauchen, denn in Balrum wird es Nachts so richtig dunkel, so dass man lieber eine Fackel dabeihaben sollte um seine Umgebung beleuchten zu können, was auch optisch etwas hermacht. Man kann sich aber auch noch jederzeit ausser im Kampf in eine kleine Isolierte Zone teleportieren, die Storytechnisch nicht so wirklich Sinn ergibt, wo man nun aber auch noch ein Haus komplett selber ausgestalten kann, wo man Behälter zum Lagern hinbauen kann, und Felder anlegen oder Viehweiden errichten kann.
So wirkt die Welt gerade zu Anfang sehr lebending und bringt immer wieder kleine "Aha!"-Momente hervor, während man sich zunächst eine ganze Weile lang im ersten kleinen Dorf aufhält und eher triviale Aufgaben abschließt.
Und dann geht es etwas vom Dorf weg um die Welt zu erkunden. Auch die Erkundung der Karte macht in Balrum viel Spaß, da es doch immer mal wieder irgendetwas besonderes zu entdecken gibt. Zum einen gibt es überall besondere Boss-Gegner, die auch in der Regel besondere Beute haben, es gibt kleine Zettel mit Story-Schnipseln zu finden, die Beute, die man findet, kann man oftmals gut gebrauchen, und es gibt auch gerade zu Spielanfang recht häufig noch kleine Rätsel. Ob schiebe-rätsel, Schalterrrätsel, oder Rätsel, bei denen man beispielsweise einen Bestimmten Gegenstand auf einen Altar legen muss, damit etwas passiert, wo man aber auch nichtsahnend einfach vorbeilaufen kann, ohne dass man merken würde, dass man etwas verpasst hätte.

Leider kommen aber mit dem späteren Spielverauf zwei negative Faktoren zusammen: Natürlich nutzt sich das "Neu-Sein" irgendwann ab und wenn man einmal weiss, auf was man achten muss, und weiss was man wo in der Welt machen kann, dann geht so ein bischen der Magie des Spiels verloren. Zum anderen wird das Design nach etwa der Hälfte des etwa 80 Stunden dauernden Spiels spürbar schlechter. Zu dem Zeitpunkt wird man von den anfänglichen 4 riesigen Karten auf 4 neue Karten wechseln (man kann übrigens jederzeit zurück, was man auch für einige Fähigkeiten dämlicherweise muss). Auf diesen 4 neuen Karten gibt es zwar auch noch ein paar Rätsel, aber es nimmt vor allem die Anzahl der Kämpfe massiv stark zu. Während die Kämpfe gerade am Anfang noch vereinzelt sind und auch echt schwer und damit auch spannend sind, wird Balrum mit jeder Spielstunde einfacher, wenn auch nie trivial wenn man auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad spielt. Bei der Hälfte des Spiels, haben die Kämpfe aber bereits etwa eine Einfachheit erreicht, dass sie als etwas lästig daherkommen. Und gleichzeitig wird die Freqzenz der Kämpfe massiv erhöht.
Es gibt sogar eine Hand-Voll recht großer Zonen, die super primitiv gestaltet sind ala "Das ist eine Wüstenzone, hier ist nichts als Wüste", "Das ist ein Pinienwald, hier ist nichts ausser ein Pinienwald". Diese stumpfen Zonen sind aber vollgestopft mit Gegnern, was dann zu dem Zeitpunkt jeglichen Spielspaß abtötet. Glücklicherweise sind die 4 Hauptkarten der Zweiten Spielhälfte noch ganz nett ausdesigned, so dass es also durchaus auch noch schöne Spielinhalte gibt, auch wenn die Karten zu viele Gegner beinhalten. Dass auf einmal so viele Gegner im Spiel auftauchen hat noch einen weiteren Nachteil, wenn man wie ich einen Bogenschützen spielt. Denn jeder Pfeil will erst einmal hergestellt werden. Dazu wird man Bäume fällen müssen um Holz zu sammeln, Steine hacken müssen um Erze zu sammeln, das Erz mus mann dann zu Eisen schmelzen um das dann schlussendlich zu einem Stapel von 8 oder 16 Pfeilen zu verarbeiten, je nachdem welche Pfeile man baut. Nun wird man aber schnell bei einem einzigen Kampf auch schonmal über 16 Pfeile verschießen, so dass das also echt nicht viel ist, und man mehrere Stunden Spielzeit allein für das sammeln von Materialien und Erstellen von Pfeilen aufbringen werden muss.
Problematisch ist jedoch auch das Crafting an sich. Dazu schauen wir uns zunächst das Charaktersystem an:

Unser Charakter besteht aus den 5 Attributen Vitality, was die Lebenspunkte vorgibt, Strength, vor allem für den Nahkampf benötigt, Dexterity, vor allem für den Fernkampf benötigt, Intelligence, was das Maximale Mana bestimmt, und Wisdom, was die Mana-Regeneration festlegt.
Wichtig ist ausserdem, dass Nahkampfwaffen und schwere Panzerungen eine Stärke-Anforderung haben werden, Lederklamotten und Bögen werden Dexterity voraussetzen und Zauberstäbe und Zaubererklamotten werden Intelligence voraussetzen, so dass man dadurch schon etwas auf die richtige Bahn gelenkt werden wird.
Diese Kampfstile, also Nahkampf, Bogenschießen und Zaubern unterliegen der weiteren Beschränkung, dass man nur zwei dieser Kampfstile gleichzeitig erlernen kann.
Verteilt man also die Punkte für die Attribute zum Anfang des Spiels sehr gleichmäßig, wird man hier auf jeden Fall einige dieser sehr seltenen Punkte verschwendet haben. Erhalten wird man die Attributspunkte primär durch Stufenaufstiege. Allerdings wird man während des gesamten Spiels gerade mal etwa 10 Stufen steigen und bei jedem Aufstieg nur einen einzigen Punkt erhalten, so dass man also nicht gerade von stetigem Nachschub reden kann.
Während die Punkte zwar auch die Werte entsprechend verbessern, sind die direkten Auswirkungen pro Punkt wiederum sehr gering, was dazu führt, dass man sich bei einem Stufenanstieg auch nicht wirklich stärker fühlt. Ob man nun einen oder zwei Punkte Intelligence oder Strength mehr oder weniger hat, wird subjektiv keine Rolle spielen. Wichtig ist aber der Hauptwert, da man den eben auch braucht um die beste Ausrüstung für seinen Kampfstil überhaupt verwenden zu können.
Im unteren Abschnitt unserer Charakteranzeige finden wir ausserdem noch die ganzen erlernbaren Fähigkeiten, die wir alle in mehreren Stufen ausbauen können. Um eine Fähigkeit zu erlernen benötigen wir zum einen Learning Points, die wir ganz rechts oben finden und von denen wir 6 pro Stufenanstieg erhalten. Zum anderen benötigen wir aber auch einen Lehrer, der diese Stufe überhaupt beibringen kann. Und gerade für die höheren Stufen wird mal oftmals erstmal etwas suchen müssen. Und nur ein Trainer kann dann auch die neuen Attacken und Zauber beibringen, für die wiederum die entsprechende Kampf-Fähigkeit vorausgesetzt wird.
Von diesen Kampf-Fähigkeiten, die auch die ersten drei in der Liste sind, können wir wie erwähnt nur zwei erlernen. Fast alle anderen Fähigkeiten sind dafür da um Dinge herzustellen und fallen dabei äusserst unterschiedlich sinnvoll aus. Springen wir dazu einmal kurz von Fähigkeit zu Fähigkeit.
Das Herstellen von Waffen und Rüstungen ist beispielsweise komplett sinnlos. Das liegt daran, dass man in der Welt von Balrum so viele und so gute Rüstungen findet, dass man mit der Fähigkeit immer etwas hinterherhinken wird. Die Alchemie ist von Anfang bis Ende brauchbar und ist selbst dann sinnvoll wenn man die Fähigkeit nicht voll ausbaut. Heil und Mana-Tränke können immer mal helfen und es gibt auch eine vielzahl von Tränken wie erhöhte Rüstung, Schadensabsorbtion, Kritischer Schaden, Fluchttränke und so weiter, mit denen man auch sehr schwere Kämpfe vereinfachen kann.
Mut Survival kann man sich einen kleinen und kurzen Buff beim Rasten holen, was recht unnötig ist.
Cooking wiederum klingt zwar nett und es ist auch ganz lustig sich was zu essen zusammen zu basteln, schlussendlich sind aber die Boni dadurch zu gering, als wenn es die Fähigkeit rechtfertigen würde. Und fleisch braten kann ohnehin jeder, auch ohne Cooking Fähigkeit.
Mining/Smelting wird man als Bogenschütze auf der ersten Stufe haben müssen, da man ansonsten das abgebaute Eisenerz nicht zu Pfeilen verarbeiten kann. Ein weiterer Ausbau ist dann jedoch auch unnötig.
Farming lässt einen Felder anbauen und Tiere züchten. Zwar ganz lustig, leider aber komplett unnütz, da man die Produkte der Arbeit einfach nicht brauchen wird.
Das gleiche gilt für Carpentry mit dem man sich sein Zuhause kosmetisch weiter ausbauen kann.
Mit Trapping kann man sich verhältnismäßig umständliche Fallen selber erstellen, worauf man auch gut verzichten kann.
Pick Locks benötigt man lediglich auf Stufe 1 um alle Schlösser leicht knacken zu können und Hunting kann man nun noch so weit ausbauen bis man das Tier zähmen kann, das man schlussendlich verwenden will. Dabei sind aber nicht unbedingt die Tiere aus der höchsten Stufe auch die besten. Das gezähmte Tier ist neben dem Spielercharakter auch der einzige weitere "Charakter" in Anführungszeichen, den man im Kampf steuern kann.

Wie man sieht, sind die meisten Fähigkeiten leider recht sinnlos. Und man hätte auch gar nicht so viele Learning Points um mehrere davon voll auszubauen. Gerade so etwas wie Rüstungsbau oder Waffenbau, was man ja maximieren müsste, damit es sinnvoll bleibt, würde dann mit insgesamt 19 Lernpunkten zubuche Schlagen. Diese Lernpunkte kann man aber eben auch begrenzt investieren um beispielsweise die Hauptattribute bei Trainern leicht auszubauen, was zwar ebenfalls nicht viel bewirkt aber dann doch immer noch mehr Nutzen hat.

Das Charaktersystem ist daher zwar recht einfach aufgebaut, aber sehr schlecht ausbalanciert und verleitet dazu etwas zu erlenen, das sich dann als kosmetischer Unsinn herausstellt. Das wird einen zwar den Charakter nicht gleich so kaputtmachen, dass man das Spiel nicht mehr durchspielen kann, es fühlt sich aber durchaus etwas dumm und ärgerlich an.

Schauen wir uns als nächstes den Kampf an, der gerade auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad am Anfang des Spiels Bock-Schwer ist. Man braucht sich dort ganz sicher nicht zu schämen, wenn man vom allerersten Gegner – einem Bären - direkt mal aufgefressen wird.
Während man sich ausserhalb des Kampfes in Echtzeit auf der Karte bewegt (an die langsame Bewegungsgeschwindigkeit gewöhnt man sich übrigens schnell), wechselt man im Kampf dann in eine Art rundenmodus. Eine "Art" Rundenmodus nenne ich des deshalb, da hier im grunde künstlich auf Echtzeit ein Rundensystem projeziert wurde. Und was bedeutet das jetzt? Also, wenn wir den Charakter immer nur einen Schritt bewegen und dann warten, dann wird nahezu alles wie erwartet funktionieren. Aber beispielsweise eine Betäubung, die noch eine Runde hält, wird nur im Anfang der Runde halten, der Gegner wird dann aber trotzdem innerhalb der Runde angreifen. Hat er hingegen einen Furcht-Debuff aktiv, dann wird er seine Aktion zum fliehen verwenden.
Laufen wir aber ohne zwischendurch anzuhalten, dann gibt die Animationsgeschwindigkeit des Charakters die Rundengeschwindigkeit vor. Ein Bär bewegt sich aber wesentlich langsamer. Obwohl sich also sowohl der Charakter als auch der Bär in einer Runde nur ein Feld bewegen können, kann der Charakter mit dauerbewegung Abstand gewinnen.
Ein sehr seltsames System, dass es aber ganz ähnlich in den Eschalon Spielen ebenfalls schon so gegeben hatte.
Aber keine Sorge, bis auf diese kleinen "Anomalien" spielt sich der Kampf in Balrum schon so, wie es sich für einen rundenbasierten Kampf gehört. Wir steuern natürlich zum einen unseren Charakter und die runde wird automatisch beendet sobald wir eine Aktion durchführen, also wenn wir einen Schritt gehen oder einen Zauber sprechen oder einen Schlag durchführen.
Nebenher können wir auch noch den Begleiter steuern. Dem geben wir Befehle, die er möglichst bald durchführen soll. Sagen wir also unserem Begleiter, dass er einen Gegner angreifen und den Betäubungs-Angriff verwenden soll, dann wird er zunächst versuchen an den Gegner zu kommen, und wenn er dann die Chance dazu hat, wird er die Betäubung durchführen. Bis dahin bleibt der Betäubungsangriff erstmal auf der Aktionsleiste markiert.
Der eigene Charakter hat nun eine doch sehr große Anzahl unterschiedlicher Kampf-Aktionen. Mit am wichtigsten ist all das, was den Gegner für ein paar runden ausschaltet. So könnte ein Kampf als Bogenschütze beispielsweise mit einem Art Sniperschuss anfangen, auf dem ein paar normale Schüsse folgen, dann wird der Gegner abgelenkt, dann zwischendurch mit einem Netz eingefangen, vielleicht nochmal zum fliehen bewegt, und wenn er dann doch an den Charakter herankommt, wird er betäubt oder man kann sich, wenn man sich für Magie als zweiten Kampfstil entschieden hat, auch noch wegtelepotieren um Abstand zu gewinnen. Fast jede Fähigkeit ist entsprechend mit einer Abklingzeit verbunden, so dass man sie nicht gleich mehrmals hintereinander verwenden kann und so etwas taktieren muss.
Auf der Aktionsleite kann man bis zu 22 Aktionen plazieren und die wird man tatsächlich vollbekommen und das mit Fähigkeiten die man fast alle recht regelmäßig verwendet.
Darunter eben die Aktionen der Kampf-Fähigkeiten, die Begleiter-Aktionen aber auch die Aktionen, die man durch besondere Gegenstände erhält. Die sind in der Tat im Vergleich so stark, dass der normale Charakterfortschritt etwas dahinter verblasst. Darunter beispielsweise ein wiederverwendbares Netz, mit dem man den Gegner auf Distanz halten kann.

Insgesamt halte ich den Kampf für ganz gut gelungen. Wehmutstropfen sind die anfangs angesprochenen "Anomalien" im Kampf, und dass es in der zweiten Spiel-Hälfte einfach viel zu viele dieser Kämpfe gegen immer wieder die selben Gegner gibt.
Bei der Standard-Zoom Stufe ist es mir ausserdem recht häufig passiert, dass ich versehentlich meinen Begleiter ausgewählt hatte, anstelle den Gegner anzugreifen, was ebenfalls etwas nervig war.

Und damit ist es denke ich ein ganz guter Zeitpunkt um auf das Interface und die Grafik des Spiels zu sprechen zu kommen. Die Auflösung kann man wie in einem Modernen Spiel frei einstellen und ist nicht etwa wie in Eschalon stark eingeschränkt. Standardmäßig kommt das Spiel maximal herausgezoomt daher. Man kann aber jederzeit auch näher an den Charakter heranzoomen, wobei natürlich die Grafik verwaschener wird. Nun gibt es dazu aber auch nochmal eine Option im Spiel mit der sich eine Nachschärfung einstellen lässt, so dass alles wieder etwas pixeliger wird. Das gleiche lässt sich ebenfalls mit dem Interface machen. An sich eine ganz nette Option. Da aber alles nicht ganz so "echt" aussieht, wie die Standardeinstellung, habe ich es auch dabei belassen. Sämtliche Tasten lassen sich im Spiel frei einstellen, es gibt unterschiedliche Anzeigeoptionen und grundsätzlich fand ich das Interface des Spiels doch sehr zufriedenstellend. Man kann sogar eigene Notizen auf der Karte machen. Ein Feature, was ich in Rollenspielen immer sehr begrüße. Auch sehr hilfreich ist es, dass man bereits am Cursor sehen kann, ob ein Behälter leer ist oder nicht, so dass man in vielen der tausenden Schränke und Regale nicht hineinschauen braucht. Nicht so gut ist dafür, dass einem nicht angezeigt wird, in welchem Fall bereits der Griff in den Schrank als versuchter Diebstahl gilt. Das hatte mich gerade zu Anfang so abgeschreckt, dass ich dann auch viele der Hilfs-Notizen in den Wohnungen gar nicht aufgenommen hatte. Diese befinden sich jedoch immer in deutlich erkennbaren weissen Säckchen und die darf man bedenkenlos mitnehmen.
Ein weiterer Kritikpunkt am Interface: Auch das sehr geräumige Inventar ist immer mal wieder voll und so wird man öfter mal zu seinem Haus reisen um dort ein paar der Gegenstände in Kisten zu verstauen, und dabei wäre es echt angenehm gewesen, wenn man das mit einem Rechtsklick hätte machen können. Stattdessen muss man aber leider jeden einzelnen Gegenstand müßig hin und herziehen. Natürlich schon irgendwo Luxusprobleme. Wie zuvor erwähnt war ich insgesamt mit dem Interface ganz zufrieden.

Die Grafik des Spiels vereint ganz gut klassische Retro-Pixeloptik und neue Effekte, was vor allem Licht-Effekte betrifft. Gerade in der Nacht mit einer leuchtenden Fackel wird man sehen welche Bahnen das Licht findet. Es ist natürlich jetzt kein Technikwunder, aber für mich genau das, was ich grafisch von einem heutigen Retro-RPG erwarte.

Die Soundeffekte sind allgemein ganz gut, mit einigen ausreißern. So hören sich einige Monstersounds doch etwas albern kann. Die Musik ist ganz gut gelungen, und gerade im Zweiten Teil des Spiels hat mir der Standard Musik-Track sehr gefallen. Allerdings ist zum einen die Vielfalt nicht wirklich gegeben: Wenn ich mich nicht irre, gibt es je einen Track am Tag und einen in der Nacht für die beiden großen Gebiete und zusätzlich noch Kampfmusik. Mehr nicht. Zum anderen fand ich leicht nervig, dass die Ambient Musik in Höhlen nicht der Kampfmusik weicht, sondern diese einfach darüberträllert, was sich schonmal etwas kaputt anhört.

Und davon abgesehen ist das Spiel nun zum Stand dieses Reviews auch quasi vollständig Fehlerfrei.

Und damit wären wir wieder beim Fazit angekommen. Gerade die erste Spielhälfte hatte mir sehr gut gefallen, mit der großen Welt, in der es so viel zu erkunden gibt, den zahlreichen kleinen Quests, kleinen Rätseln und der Vielzahl von Mechaniken, die man so nicht in jedem Spiel zu gesicht bekommt. Und hätte man das Spiel nach der ersten hälfte noch knapp aber sauber zuende geführt, hätte ich ihm glatt einen vollen Daumen nach oben gegeben.
Stattdessen aber enttäuscht die zweite Hälfte des Spiels, die nochmal etwa 40 Stunden ausmacht, in der zu den ausdesignten Zonen sehr stiefmütterlich zusammengepanschte Zonen dazu kommen und grundsätzlich die Monster-dichte massiv zunimmt, so dass der Kampf klar in den Fokus rückt. Der Kampf ist zwar in Balrum nicht schlecht, ist aber gerade in der Masse gegen immer die selben Gegner dann eben nicht mehr herausfordernd sondern öde. Auch wird man nun vertrauter mit dem Spiel sein, und das Charaktersystem mit den doch sehr nutzlosen Skills wird nun seine Schwächen offenbaren.
Insgesamt würde ich Balrum daher eher eine Mittelgute Wertung verpassen. Ich gebe dem Spiel hier nun mit etwas gutem Willen einen 3/4 Daumen, der eben eher Richtung des halben Daumens kippelt statt in die Richtung des vollen Daumens.

Und nachdem ich jetzt die Welt schon gerettet und nun auch meine Memoaren geschrieben habe, kann ich mich wohl zurücklehnen und Hühner füttern. Oder aber ich gehe mal gegen diese echt aggressiven Rehe vor.
 
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Finished Princess Maker 2 like 4 times in a row. The game is strangely addictive.

First run: Painter, married merchant (general marriage ending), score = 662
Second run: Dancer, married merchant (general marriage ending), score = 640
Third run: House wife, married prince (special marriage ending), score = 816
Fourth run: Judge, married prince (special marriage ending), score = 772

I'm trying to get Queen by marriage or Ruling Queen/Prince wedding ending but these are tough!

I was happiest with my third run, not because the score was highest, but I genuinely think that is the best ending (happily married to prince, devoting herself as his wife which is her dream goal).
 
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Did you monetize it?
I'm frequently outta house but PC is always running something, so if you'll get a cent or two I can allow the stream to play fully when I leave for a coffee or beer later today.
 
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I was happiest with my third run, not because the score was highest, but I genuinely think that is the best ending (happily married to prince, devoting herself as his wife which is her dream goal).

Pff, admit it. It was the rating. :D
 
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@Maylander; No it wasn't! Can't girl have a sweet little dream and be ecstatic to achieve that small said dream? :p
 
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Während die Fähigkeiten verhältnismäßig verständlich und gut beschrieben sind, fehlt einem für die Attribute zum Spielbeginn noch etwas das Wissen um die Startpunkte vernünftig verteilen zu können. Über das gesamte Spiel hinweg wird man gerade mal etwa 10 weitere Punkte ansammeln, so, dass die ersten 8 Punkte schon recht viel Gewicht haben.
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Gerade der Anfang des Spiels hatte mir extrem gut gefallen. Klar, die Story ist nicht weltbewegend, aber bodenständig und verständlich und sie führt einen etwas als den kleinen Dummen Jungen sehr sachte in das Spiel ein, was sehr passend ist, da man gerade zum Anfang des Spiels allerlei Mechaniken entdecken und lernen muss. Man sollte dann aber auch später von der Story nicht viel erwarten. Sie bleibt im grunde aller-einfachste Fantasy-Kost.

Und diese Fantasy-Kost gibt es offiziell auch ausschließlich auf englisch. Es gibt zwar auch eine deutsche Fan-Übersetzung, die ist jedoch katastrophal und Fehlerverseucht. Man kann sich dazu gerne den ersten Teil meines Let's Plays anschauen, in dem ich dann schon nach wenigen Minuten zuviel gekriegt und auf Englisch zurückgeschaltet habe.

Die Welt von Balrum ist verhältnismäßig interaktiv. Man kann Bäume fällen, Steine abbauen, und jegliche Behälter plündern. Natürlich kann man auch mit den Handwerksobjekten wie dem Kochtopf oder der Schmiede interagieren, wo man dann eigene Kreationen zusammenbasteln kann und es gibt ein Kombinierungsfenster, mit dem man auch Gegenstände ohne Handwerk kombinieren kann, so dass man dort beispielsweise mithilfe von Leinen, Holz und Öl eine Fackel bauen kann. Und die wird man auch brauchen, denn in Balrum wird es Nachts so richtig dunkel, so dass man lieber eine Fackel dabeihaben sollte um seine Umgebung beleuchten zu können, was auch optisch etwas hermacht. Man kann sich aber auch noch jederzeit ausser im Kampf in eine kleine Isolierte Zone teleportieren, die Storytechnisch nicht so wirklich Sinn ergibt, wo man nun aber auch noch ein Haus komplett selber ausgestalten kann, wo man Behälter zum Lagern hinbauen kann, und Felder anlegen oder Viehweiden errichten kann.
So wirkt die Welt gerade zu Anfang sehr lebending und bringt immer wieder kleine "Aha!"-Momente hervor, während man sich zunächst eine ganze Weile lang im ersten kleinen Dorf aufhält und eher triviale Aufgaben abschließt.
Und dann geht es etwas vom Dorf weg um die Welt zu erkunden. Auch die Erkundung der Karte macht in Balrum viel Spaß, da es doch immer mal wieder irgendetwas besonderes zu entdecken gibt. Zum einen gibt es überall besondere Boss-Gegner, die auch in der Regel besondere Beute haben, es gibt kleine Zettel mit Story-Schnipseln zu finden, die Beute, die man findet, kann man oftmals gut gebrauchen, und es gibt auch gerade zu Spielanfang recht häufig noch kleine Rätsel. Ob schiebe-rätsel, Schalterrrätsel, oder Rätsel, bei denen man beispielsweise einen Bestimmten Gegenstand auf einen Altar legen muss, damit etwas passiert, wo man aber auch nichtsahnend einfach vorbeilaufen kann, ohne dass man merken würde, dass man etwas verpasst hätte.

Leider kommen aber mit dem späteren Spielverauf zwei negative Faktoren zusammen: Natürlich nutzt sich das "Neu-Sein" irgendwann ab und wenn man einmal weiss, auf was man achten muss, und weiss was man wo in der Welt machen kann, dann geht so ein bischen der Magie des Spiels verloren. Zum anderen wird das Design nach etwa der Hälfte des etwa 80 Stunden dauernden Spiels spürbar schlechter. Zu dem Zeitpunkt wird man von den anfänglichen 4 riesigen Karten auf 4 neue Karten wechseln (man kann übrigens jederzeit zurück, was man auch für einige Fähigkeiten dämlicherweise muss). Auf diesen 4 neuen Karten gibt es zwar auch noch ein paar Rätsel, aber es nimmt vor allem die Anzahl der Kämpfe massiv stark zu. Während die Kämpfe gerade am Anfang noch vereinzelt sind und auch echt schwer und damit auch spannend sind, wird Balrum mit jeder Spielstunde einfacher, wenn auch nie trivial wenn man auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad spielt. Bei der Hälfte des Spiels, haben die Kämpfe aber bereits etwa eine Einfachheit erreicht, dass sie als etwas lästig daherkommen. Und gleichzeitig wird die Freqzenz der Kämpfe massiv erhöht.
Es gibt sogar eine Hand-Voll recht großer Zonen, die super primitiv gestaltet sind ala "Das ist eine Wüstenzone, hier ist nichts als Wüste", "Das ist ein Pinienwald, hier ist nichts ausser ein Pinienwald". Diese stumpfen Zonen sind aber vollgestopft mit Gegnern, was dann zu dem Zeitpunkt jeglichen Spielspaß abtötet. Glücklicherweise sind die 4 Hauptkarten der Zweiten Spielhälfte noch ganz nett ausdesigned, so dass es also durchaus auch noch schöne Spielinhalte gibt, auch wenn die Karten zu viele Gegner beinhalten. Dass auf einmal so viele Gegner im Spiel auftauchen hat noch einen weiteren Nachteil, wenn man wie ich einen Bogenschützen spielt. Denn jeder Pfeil will erst einmal hergestellt werden. Dazu wird man Bäume fällen müssen um Holz zu sammeln, Steine hacken müssen um Erze zu sammeln, das Erz mus mann dann zu Eisen schmelzen um das dann schlussendlich zu einem Stapel von 8 oder 16 Pfeilen zu verarbeiten, je nachdem welche Pfeile man baut. Nun wird man aber schnell bei einem einzigen Kampf auch schonmal über 16 Pfeile verschießen, so dass das also echt nicht viel ist, und man mehrere Stunden Spielzeit allein für das sammeln von Materialien und Erstellen von Pfeilen aufbringen werden muss.
Problematisch ist jedoch auch das Crafting an sich. Dazu schauen wir uns zunächst das Charaktersystem an:

Unser Charakter besteht aus den 5 Attributen Vitality, was die Lebenspunkte vorgibt, Strength, vor allem für den Nahkampf benötigt, Dexterity, vor allem für den Fernkampf benötigt, Intelligence, was das Maximale Mana bestimmt, und Wisdom, was die Mana-Regeneration festlegt.
Wichtig ist ausserdem, dass Nahkampfwaffen und schwere Panzerungen eine Stärke-Anforderung haben werden, Lederklamotten und Bögen werden Dexterity voraussetzen und Zauberstäbe und Zaubererklamotten werden Intelligence voraussetzen, so dass man dadurch schon etwas auf die richtige Bahn gelenkt werden wird.
Diese Kampfstile, also Nahkampf, Bogenschießen und Zaubern unterliegen der weiteren Beschränkung, dass man nur zwei dieser Kampfstile gleichzeitig erlernen kann.
Verteilt man also die Punkte für die Attribute zum Anfang des Spiels sehr gleichmäßig, wird man hier auf jeden Fall einige dieser sehr seltenen Punkte verschwendet haben. Erhalten wird man die Attributspunkte primär durch Stufenaufstiege. Allerdings wird man während des gesamten Spiels gerade mal etwa 10 Stufen steigen und bei jedem Aufstieg nur einen einzigen Punkt erhalten, so dass man also nicht gerade von stetigem Nachschub reden kann.
Während die Punkte zwar auch die Werte entsprechend verbessern, sind die direkten Auswirkungen pro Punkt wiederum sehr gering, was dazu führt, dass man sich bei einem Stufenanstieg auch nicht wirklich stärker fühlt. Ob man nun einen oder zwei Punkte Intelligence oder Strength mehr oder weniger hat, wird subjektiv keine Rolle spielen. Wichtig ist aber der Hauptwert, da man den eben auch braucht um die beste Ausrüstung für seinen Kampfstil überhaupt verwenden zu können.
Im unteren Abschnitt unserer Charakteranzeige finden wir ausserdem noch die ganzen erlernbaren Fähigkeiten, die wir alle in mehreren Stufen ausbauen können. Um eine Fähigkeit zu erlernen benötigen wir zum einen Learning Points, die wir ganz rechts oben finden und von denen wir 6 pro Stufenanstieg erhalten. Zum anderen benötigen wir aber auch einen Lehrer, der diese Stufe überhaupt beibringen kann. Und gerade für die höheren Stufen wird mal oftmals erstmal etwas suchen müssen. Und nur ein Trainer kann dann auch die neuen Attacken und Zauber beibringen, für die wiederum die entsprechende Kampf-Fähigkeit vorausgesetzt wird.
Von diesen Kampf-Fähigkeiten, die auch die ersten drei in der Liste sind, können wir wie erwähnt nur zwei erlernen. Fast alle anderen Fähigkeiten sind dafür da um Dinge herzustellen und fallen dabei äusserst unterschiedlich sinnvoll aus. Springen wir dazu einmal kurz von Fähigkeit zu Fähigkeit.
Das Herstellen von Waffen und Rüstungen ist beispielsweise komplett sinnlos. Das liegt daran, dass man in der Welt von Balrum so viele und so gute Rüstungen findet, dass man mit der Fähigkeit immer etwas hinterherhinken wird. Die Alchemie ist von Anfang bis Ende brauchbar und ist selbst dann sinnvoll wenn man die Fähigkeit nicht voll ausbaut. Heil und Mana-Tränke können immer mal helfen und es gibt auch eine vielzahl von Tränken wie erhöhte Rüstung, Schadensabsorbtion, Kritischer Schaden, Fluchttränke und so weiter, mit denen man auch sehr schwere Kämpfe vereinfachen kann.
Mut Survival kann man sich einen kleinen und kurzen Buff beim Rasten holen, was recht unnötig ist.
Cooking wiederum klingt zwar nett und es ist auch ganz lustig sich was zu essen zusammen zu basteln, schlussendlich sind aber die Boni dadurch zu gering, als wenn es die Fähigkeit rechtfertigen würde. Und fleisch braten kann ohnehin jeder, auch ohne Cooking Fähigkeit.
Mining/Smelting wird man als Bogenschütze auf der ersten Stufe haben müssen, da man ansonsten das abgebaute Eisenerz nicht zu Pfeilen verarbeiten kann. Ein weiterer Ausbau ist dann jedoch auch unnötig.
Farming lässt einen Felder anbauen und Tiere züchten. Zwar ganz lustig, leider aber komplett unnütz, da man die Produkte der Arbeit einfach nicht brauchen wird.
Das gleiche gilt für Carpentry mit dem man sich sein Zuhause kosmetisch weiter ausbauen kann.
Mit Trapping kann man sich verhältnismäßig umständliche Fallen selber erstellen, worauf man auch gut verzichten kann.
Pick Locks benötigt man lediglich auf Stufe 1 um alle Schlösser leicht knacken zu können und Hunting kann man nun noch so weit ausbauen bis man das Tier zähmen kann, das man schlussendlich verwenden will. Dabei sind aber nicht unbedingt die Tiere aus der höchsten Stufe auch die besten. Das gezähmte Tier ist neben dem Spielercharakter auch der einzige weitere "Charakter" in Anführungszeichen, den man im Kampf steuern kann.

Wie man sieht, sind die meisten Fähigkeiten leider recht sinnlos. Und man hätte auch gar nicht so viele Learning Points um mehrere davon voll auszubauen. Gerade so etwas wie Rüstungsbau oder Waffenbau, was man ja maximieren müsste, damit es sinnvoll bleibt, würde dann mit insgesamt 19 Lernpunkten zubuche Schlagen. Diese Lernpunkte kann man aber eben auch begrenzt investieren um beispielsweise die Hauptattribute bei Trainern leicht auszubauen, was zwar ebenfalls nicht viel bewirkt aber dann doch immer noch mehr Nutzen hat.

Das Charaktersystem ist daher zwar recht einfach aufgebaut, aber sehr schlecht ausbalanciert und verleitet dazu etwas zu erlenen, das sich dann als kosmetischer Unsinn herausstellt. Das wird einen zwar den Charakter nicht gleich so kaputtmachen, dass man das Spiel nicht mehr durchspielen kann, es fühlt sich aber durchaus etwas dumm und ärgerlich an.

Schauen wir uns als nächstes den Kampf an, der gerade auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad am Anfang des Spiels Bock-Schwer ist. Man braucht sich dort ganz sicher nicht zu schämen, wenn man vom allerersten Gegner – einem Bären - direkt mal aufgefressen wird.
Während man sich ausserhalb des Kampfes in Echtzeit auf der Karte bewegt (an die langsame Bewegungsgeschwindigkeit gewöhnt man sich übrigens schnell), wechselt man im Kampf dann in eine Art rundenmodus. Eine "Art" Rundenmodus nenne ich des deshalb, da hier im grunde künstlich auf Echtzeit ein Rundensystem projeziert wurde. Und was bedeutet das jetzt? Also, wenn wir den Charakter immer nur einen Schritt bewegen und dann warten, dann wird nahezu alles wie erwartet funktionieren. Aber beispielsweise eine Betäubung, die noch eine Runde hält, wird nur im Anfang der Runde halten, der Gegner wird dann aber trotzdem innerhalb der Runde angreifen. Hat er hingegen einen Furcht-Debuff aktiv, dann wird er seine Aktion zum fliehen verwenden.
Laufen wir aber ohne zwischendurch anzuhalten, dann gibt die Animationsgeschwindigkeit des Charakters die Rundengeschwindigkeit vor. Ein Bär bewegt sich aber wesentlich langsamer. Obwohl sich also sowohl der Charakter als auch der Bär in einer Runde nur ein Feld bewegen können, kann der Charakter mit dauerbewegung Abstand gewinnen.
Ein sehr seltsames System, dass es aber ganz ähnlich in den Eschalon Spielen ebenfalls schon so gegeben hatte.
Aber keine Sorge, bis auf diese kleinen "Anomalien" spielt sich der Kampf in Balrum schon so, wie es sich für einen rundenbasierten Kampf gehört. Wir steuern natürlich zum einen unseren Charakter und die runde wird automatisch beendet sobald wir eine Aktion durchführen, also wenn wir einen Schritt gehen oder einen Zauber sprechen oder einen Schlag durchführen.
Nebenher können wir auch noch den Begleiter steuern. Dem geben wir Befehle, die er möglichst bald durchführen soll. Sagen wir also unserem Begleiter, dass er einen Gegner angreifen und den Betäubungs-Angriff verwenden soll, dann wird er zunächst versuchen an den Gegner zu kommen, und wenn er dann die Chance dazu hat, wird er die Betäubung durchführen. Bis dahin bleibt der Betäubungsangriff erstmal auf der Aktionsleiste markiert.
Der eigene Charakter hat nun eine doch sehr große Anzahl unterschiedlicher Kampf-Aktionen. Mit am wichtigsten ist all das, was den Gegner für ein paar runden ausschaltet. So könnte ein Kampf als Bogenschütze beispielsweise mit einem Art Sniperschuss anfangen, auf dem ein paar normale Schüsse folgen, dann wird der Gegner abgelenkt, dann zwischendurch mit einem Netz eingefangen, vielleicht nochmal zum fliehen bewegt, und wenn er dann doch an den Charakter herankommt, wird er betäubt oder man kann sich, wenn man sich für Magie als zweiten Kampfstil entschieden hat, auch noch wegtelepotieren um Abstand zu gewinnen. Fast jede Fähigkeit ist entsprechend mit einer Abklingzeit verbunden, so dass man sie nicht gleich mehrmals hintereinander verwenden kann und so etwas taktieren muss.
Auf der Aktionsleite kann man bis zu 22 Aktionen plazieren und die wird man tatsächlich vollbekommen und das mit Fähigkeiten die man fast alle recht regelmäßig verwendet.
Darunter eben die Aktionen der Kampf-Fähigkeiten, die Begleiter-Aktionen aber auch die Aktionen, die man durch besondere Gegenstände erhält. Die sind in der Tat im Vergleich so stark, dass der normale Charakterfortschritt etwas dahinter verblasst. Darunter beispielsweise ein wiederverwendbares Netz, mit dem man den Gegner auf Distanz halten kann.

Insgesamt halte ich den Kampf für ganz gut gelungen. Wehmutstropfen sind die anfangs angesprochenen "Anomalien" im Kampf, und dass es in der zweiten Spiel-Hälfte einfach viel zu viele dieser Kämpfe gegen immer wieder die selben Gegner gibt.
Bei der Standard-Zoom Stufe ist es mir ausserdem recht häufig passiert, dass ich versehentlich meinen Begleiter ausgewählt hatte, anstelle den Gegner anzugreifen, was ebenfalls etwas nervig war.

Und damit ist es denke ich ein ganz guter Zeitpunkt um auf das Interface und die Grafik des Spiels zu sprechen zu kommen. Die Auflösung kann man wie in einem Modernen Spiel frei einstellen und ist nicht etwa wie in Eschalon stark eingeschränkt. Standardmäßig kommt das Spiel maximal herausgezoomt daher. Man kann aber jederzeit auch näher an den Charakter heranzoomen, wobei natürlich die Grafik verwaschener wird. Nun gibt es dazu aber auch nochmal eine Option im Spiel mit der sich eine Nachschärfung einstellen lässt, so dass alles wieder etwas pixeliger wird. Das gleiche lässt sich ebenfalls mit dem Interface machen. An sich eine ganz nette Option. Da aber alles nicht ganz so "echt" aussieht, wie die Standardeinstellung, habe ich es auch dabei belassen. Sämtliche Tasten lassen sich im Spiel frei einstellen, es gibt unterschiedliche Anzeigeoptionen und grundsätzlich fand ich das Interface des Spiels doch sehr zufriedenstellend. Man kann sogar eigene Notizen auf der Karte machen. Ein Feature, was ich in Rollenspielen immer sehr begrüße. Auch sehr hilfreich ist es, dass man bereits am Cursor sehen kann, ob ein Behälter leer ist oder nicht, so dass man in vielen der tausenden Schränke und Regale nicht hineinschauen braucht. Nicht so gut ist dafür, dass einem nicht angezeigt wird, in welchem Fall bereits der Griff in den Schrank als versuchter Diebstahl gilt. Das hatte mich gerade zu Anfang so abgeschreckt, dass ich dann auch viele der Hilfs-Notizen in den Wohnungen gar nicht aufgenommen hatte. Diese befinden sich jedoch immer in deutlich erkennbaren weissen Säckchen und die darf man bedenkenlos mitnehmen.
Ein weiterer Kritikpunkt am Interface: Auch das sehr geräumige Inventar ist immer mal wieder voll und so wird man öfter mal zu seinem Haus reisen um dort ein paar der Gegenstände in Kisten zu verstauen, und dabei wäre es echt angenehm gewesen, wenn man das mit einem Rechtsklick hätte machen können. Stattdessen muss man aber leider jeden einzelnen Gegenstand müßig hin und herziehen. Natürlich schon irgendwo Luxusprobleme. Wie zuvor erwähnt war ich insgesamt mit dem Interface ganz zufrieden.

Die Grafik des Spiels vereint ganz gut klassische Retro-Pixeloptik und neue Effekte, was vor allem Licht-Effekte betrifft. Gerade in der Nacht mit einer leuchtenden Fackel wird man sehen welche Bahnen das Licht findet. Es ist natürlich jetzt kein Technikwunder, aber für mich genau das, was ich grafisch von einem heutigen Retro-RPG erwarte.

Die Soundeffekte sind allgemein ganz gut, mit einigen ausreißern. So hören sich einige Monstersounds doch etwas albern kann. Die Musik ist ganz gut gelungen, und gerade im Zweiten Teil des Spiels hat mir der Standard Musik-Track sehr gefallen. Allerdings ist zum einen die Vielfalt nicht wirklich gegeben: Wenn ich mich nicht irre, gibt es je einen Track am Tag und einen in der Nacht für die beiden großen Gebiete und zusätzlich noch Kampfmusik. Mehr nicht. Zum anderen fand ich leicht nervig, dass die Ambient Musik in Höhlen nicht der Kampfmusik weicht, sondern diese einfach darüberträllert, was sich schonmal etwas kaputt anhört.

Und davon abgesehen ist das Spiel nun zum Stand dieses Reviews auch quasi vollständig Fehlerfrei.

Und damit wären wir wieder beim Fazit angekommen. Gerade die erste Spielhälfte hatte mir sehr gut gefallen, mit der großen Welt, in der es so viel zu erkunden gibt, den zahlreichen kleinen Quests, kleinen Rätseln und der Vielzahl von Mechaniken, die man so nicht in jedem Spiel zu gesicht bekommt. Und hätte man das Spiel nach der ersten hälfte noch knapp aber sauber zuende geführt, hätte ich ihm glatt einen vollen Daumen nach oben gegeben.
Stattdessen aber enttäuscht die zweite Hälfte des Spiels, die nochmal etwa 40 Stunden ausmacht, in der zu den ausdesignten Zonen sehr stiefmütterlich zusammengepanschte Zonen dazu kommen und grundsätzlich die Monster-dichte massiv zunimmt, so dass der Kampf klar in den Fokus rückt. Der Kampf ist zwar in Balrum nicht schlecht, ist aber gerade in der Masse gegen immer die selben Gegner dann eben nicht mehr herausfordernd sondern öde. Auch wird man nun vertrauter mit dem Spiel sein, und das Charaktersystem mit den doch sehr nutzlosen Skills wird nun seine Schwächen offenbaren.
Insgesamt würde ich Balrum daher eher eine Mittelgute Wertung verpassen. Ich gebe dem Spiel hier nun mit etwas gutem Willen einen 3/4 Daumen, der eben eher Richtung des halben Daumens kippelt statt in die Richtung des vollen Daumens.

Und nachdem ich jetzt die Welt schon gerettet und nun auch meine Memoaren geschrieben habe, kann ich mich wohl zurücklehnen und Hühner füttern. Oder aber ich gehe mal gegen diese echt aggressiven Rehe vor.

What a tremendously weird game!
 
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Did you monetize it?
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Hah, yeah, and thanks for the offer. I politely decline your offer though. I don't need the few cents that much in order to warrant such desperate measures.
I am also not sure if I'd actually violate against some youtube terms if I accepted. ^^

But thanks again, much appreciated. :)
 
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Finished Mass Effect Andromeda. I enjoyed it quite a bit. Planetary exploration with the nomad being my favorite part, although respawning animals at times was ridiculous. Companions while rather bland at the beginning became interesting, which is probably more realistic. A good time.

Now let's see if I can finish Fallout 4.
 
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I've finally come to realize I will never finish fallout 4. The gaming world is too big and with 8 or so settlements to look after, its almost boiled down to Sims Fallout. So every once in a while I open up the game, check out my settlements, build up my settlements, (you should see the rec rooms I created), take down some baddies, avoid Preston, fly around some of the downtown urban areas, think of new turret traps to get invaders. Great game.

Put in over 20 hours into the Indy CRPG Pirate game Blue Horizon. Nice open world but combat feels like I'm an beta tester. PLus the quests seem not quite finished, and need a lot more polishing. I'll be back when they get it together. The developers are active both in patches and in responding to the forums. So I have high hopes for their next RPG project.

Biding my time for Elex. Anybody know any quick RPGs?
 
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Halfway!
I think that one can be finished in about 15 hours.

The three Shadowrun games from Hare brained are also quite short.

Hard West is about 30h. Not really a typical RPG though.
 
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Mars War Logs is pretty short. Pretty much all the Spider games are tiny.
 
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Hey Korandor, keep up the good reviews. I do skip a lot of the video but i do read the text. I like your style. You don't glorify what's not there but neither do you major on minor inconveniences.
It's nice to read an opinionated review without having to wade through a lot of drama.
 
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Hey Korandor, keep up the good reviews. I do skip a lot of the video but i do read the text. I like your style. You don't glorify what's not there but neither do you major on minor inconveniences.
It's nice to read an opinionated review without having to wade through a lot of drama.

Thanks!

Geez, I just started a unpausable main quest and a defend settlement message pops up. Sigh…

I think you got to learn to simply ignore them. Just make sure that there is some defenses in each settlement. Or just ignore them completely. If there is nothing, then nothing can happen. Even if you "lose" a fight, it's not a big deal.
I played Fallout 4 on survival, so I wasn't able to quicktravel and as you can imagine, traveling to each outpost to defend them isn't really an option anymore in this case. Just ignore the attacks for the most parts and you will be fine.
 
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I've finally come to realize I will never finish fallout 4. The gaming world is too big and with 8 or so settlements to look after, its almost boiled down to Sims Fallout. So every once in a while I open up the game, check out my settlements, build up my settlements, (you should see the rec rooms I created), take down some baddies, avoid Preston, fly around some of the downtown urban areas, think of new turret traps to get invaders. Great game.

Put in over 20 hours into the Indy CRPG Pirate game Blue Horizon. Nice open world but combat feels like I'm an beta tester. PLus the quests seem not quite finished, and need a lot more polishing. I'll be back when they get it together. The developers are active both in patches and in responding to the forums. So I have high hopes for their next RPG project.

Biding my time for Elex. Anybody know any quick RPGs?

- Banner Saga is about 10 hours, if you like it and play the second one you woudl end up with around 25 hours.
- Invisible Inc is not really an RPG, but I recommend it anyway as a fun short game. One playthrough is around 8 hours, but the goal is to play through a couple of times at incrementally higher difficulties with different characters.
- Shadowrun is quite short, probably around 15-20 hours
- Legends of Eisenwald is probably around 25-35 hours.
- Dishonoured is around 20 hours.
 
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